Zuverlässiges Sickerwassermanagement auf Deponien: SCHRAML Technik im Landkreis Unterallgäu im Einsatz

Das Management von Sickerwasser ist entscheidend für den sicheren Betrieb von Deponien. Sickerwasser entsteht, wenn Regen durch die Abfälle sickert und Schadstoffe aufnimmt. Um Umweltschäden zu vermeiden, muss dieses Wasser sorgfältig gesammelt und behandelt werden. Der Landkreis Unterallgäu betreut unter anderem die Deponien Breitenbrunn, Derndorf, Egelhofen, Haselbach und Schöneberg sowie die Sickerwasseranlage in Breitenbrunn zur Vorbehandlung des Sickerwassers. In dieser Anlage werden jährlich zwischen 7000m³ und 15000m³ Wasser, abhängig von der Niederschlagsmenge, gereinigt.

„Mit der SCHRAML Prozessleittechnik und AQASYS haben wir unsere Becken, die Arsenbehandlungsanlage und unsere Sickerwasseranlage immer im Blick. So können wir sicherstellen, dass die Anlagen und der Deponiebetrieb reibungslos laufen. Das beruhigt uns ungemein, denn so wissen wir, dass das Sickerwasser optimal behandelt wird und wir unseren Beitrag zum Umweltschutz leisten.“

Tobias Müller, technischer Mitarbeiter Sickerwasseranlage Breitenbrunn.

Prozess der Sickerwasserreinigung

Eine Basisabdichtung und ein Drainagesystem sorgen dafür, dass Sickerwasser nicht ins Grundwasser gelangt. Perforierte Rohre sammeln das Wasser und leiten es zu Sammelbecken. Ab einem Füllstand von zwei Metern wird das Wasser mit einem Saugfahrzeug abgepumpt und zur Sickerwasserkläranlage in Breitenbrunn transportiert. Diese Anlage ist leistungsfähiger und kompakter als kommunale Kläranlagen. Das Sickerwasser wird vorab behandelt und dann zur weiteren Reinigung in die kommunale Kläranlage geleitet. Diese Vorbehandlung ist wichtig, da das Sickerwasser eine hohe Konzentration an biologisch schwer abbaubaren organischen Verbindungen enthält. Die Abwasserverordnung schreibt Kriterien und definierte Werte vor, die eingehalten werden müssen. Auch Vorgaben seitens des Kanalnetzbetreibers in Bezug auf den PH-Wert und die Temperatur müssen von der Sickerwasseranlage in Breitenbrunn eingehalten werden. Regelmäßige Probenahmen und Analysen gewährleisten, dass das behandelte Wasser keine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt hat.

Überwachung, Dokumentation und Steuerung mit SCHRAML-Technik

Zur Überwachung des Deponiebetriebs und der Sickerwasseranlage in Breitenbrunn nutzt der Landkreis Unterallgäu die Technik von SCHRAML. Fernwirkstationen, Datenlogger und das Prozessleitsystem AQASYS kommen hier zum Einsatz.

Die Becken zur zwischenzeitlichen Speicherung des Sickerwassers werden mittels SCHRAML Fernwirkstationen und Datenloggern im zentralen Prozessleitsystem AQASYS überwacht. Dabei setzt die Deponie Breitenbrunn energieautarke Datenlogger ein, die an stromlosen Orten funktionieren. So wird der Füllstand in den Becken gemessen und die Werte ans Leitsystem AQASYS weitergegeben. Mit Hilfe des Prozessbilds in AQASYS können Füllstand des Beckens, Batteriestand des Datenloggers uvm. überwacht werden. Bei einem vordefinierten Füllstand von zwei Metern lassen sich die Deponiemitarbeiter eine Meldung ausgeben, um den rechtzeitigen Abtransport des Sickerwassers aus den Becken zur Sickerwasseranlage zu gewährleisten.

In der Deponie Haselbach enthält der Boden ein geogenes Arsenvorkommen, das durch den Deponiebetrieb gelöst wird und ins Sickerwasser gelangt. Mit Hilfe einer Arsenbehandlungsanlage wird das Halbmetall Arsen aus dem Wasser entfernt. Zur Überwachung der Arsenbehandlungsanlage werden SCHRAML Datenlogger verwendet. Bei einer Störung, z.B. verursacht durch eine undichte Rohrleitung, wird eine Alarmierung ausgelöst. Ein Mitarbeiter der Deponie erhält die Störmeldung auf seinem mobilen Gerät und ist sofort handlungsfähig, um beispielsweise die Pumpen abzuschalten und Reparaturen vorzunehmen.

Prozessbilder in AQASYS

Zulauf: Überwachung der Beckenfüllstände und Steuerung der Zulaufpumpen, die die Anlage mit Sickerwasser beschicken

Dosierung: Regelung der Kohlenstoffquellenpumpen und Luftdosierung

Ultrafiltration: Steuerung der Ventile und Pumpen zur Regelung der Membranen

Herausforderungen bei Starkregen

Bei starkem Regen können die Füllstände mehrmals täglich ins AQASYS übertragen werden, denn erhöhte Niederschlagsmengen über mehrere Tage hinweg sind eine Herausforderung für den Deponiebetrieb.

Tobias Müller, technischer Mitarbeiter der Deponie Breitenbrunn, erläutert: „Die Deponie funktioniert ähnlich wie ein Schwamm. Bei starkem und zeitlich komprimierten Regen saugt sie sich voll und jeder Wassertropfen, der oben reingeht, kommt unten wieder raus. Demnach erhöhen sich die Sickerwasserstände in den Becken schneller und müssen engmaschiger überwacht werden. Das Sickerwasser muss dann häufiger aus den Becken abtransportiert und in der Sickerwasseranlage aufbereitet werden, damit neues Sickerwasser in den Becken zwischengespeichert werden kann.“

Dank der energieautarken Datenlogger von SCHRAML kann der Füllstand der Becken flexibel gemessen werden, um eine rechtzeitige Abpumpung und Aufbereitung des Sickerwassers zu gewährleisten.

Dashboard im Prozessleitsystem AQASYS

Vorteile der SCHRAML Technik

Mitarbeiter der Deponie Breitenbrunn schätzen die Flexibilität, denn mit AQASYS haben sie ein System, das auf die oftmals sehr spezifischen Gegebenheiten der Anlagen und gewachsenen Strukturen reagieren kann – ob Niveau-Messungen an Orten ohne Strom, die herstelleroffene Kopplung von SPSen und SCHRAML Fernwirkstationen, die selbst als SPS genutzt werden können. Dies bietet eine hohe Flexibilität und kann für viele Betriebe wirtschaftliche Vorteile haben.

Das zuverlässige Sickerwassermanagement im Landkreis Unterallgäu, unterstützt durch die fortschrittliche Technik von SCHRAML, gewährleistet die Einhaltung von Umweltauflagen und verhindert Umweltschäden. Damit bleibt der Deponiebetrieb dauerhaft gesichert.

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